Liquid Blue am Samstag 14. Mai in
Airischwand
„
Stücke einfach nachspielen wie es andere
Cover-Bands tun ist doch langweilig“ sagt Stefan Lang, Trompeter
der Band
Liquid Blue nach dem Konzert. Die Band hatte am Samstag Abend im
Huberhof
gerade Musik des Police Bassisten Sting in ganz eigenwilligen
Interpretationen
zum Besten gegeben. „ Die Bedeutung des Textes spielt für
mich eine wesentliche
Rolle ..“ sagt Sängerin Klaudia Salkovic-Lang und man hatte
es ihrer
ausdrucksstarken Darbietung angemerkt. So viel emotionale Tiefe hat man
von den
Originalversionen häufig gar nicht in Erinnerung. Da wird das im
Duett mit dem
fabelhaften Gitarristen Rüdiger Eisenhauer vorgetragene
„Message in a Bottle“
zu einem sehnsuchtsvollen Klagelied einer Gestrandeten.
Die Musiker von Liquid Blue scheinen sich von
Stings Songs eher zu eigener Musik inspirieren zu lassen, als Versuche
anzustellen, so wie das Original zu klingen. Das Liebeslied an eine
Prostituierte „Roxanne“ wird mit Akkordeon und spanischen
Trompetensolo im stampfenden
Tango eingeleitet und man vergisst, wie es eigentlich von The Police
gespielt
wurde, weil es so stimmig und überzeugend klingt und einem direkt
wohlige
Schauern über den Rücken laufen lässt.
Den Musikern gelingt das Kunststück ohne Schlagzeug und
Bass trotzdem
ein rhythmisch mitreißendes Klanggeflecht zu weben. Das ist
Nichts für
Amateurmusiker, fällt doch jede Ungenauigkeit bei einer solchen
Besetzung stark
ins Gewicht und lässt den Groove augenblicklich in sich
zusammenfallen.
Entscheidend hier immer wieder Bernd Meyer am E-Piano, der ohne
vordergründig
zu agieren, wichtige Akzente gerade auch
in den Bässen setzt. Judith Schmids gefühlvoll gestrichenes
Cello gibt in
ruhigeren Abschnitten das richtige Quäntchen Schmelz hinzu ohne
den Gesang zu
übertönen. Für kurze solistische Abstecher in jazzig
swingende Gefilde durch
die Trompete oder Gitarre (sowohl Stefan Lang als auch Rüdiger
Eisenhauer sind
an ihren Instrumenten übrigens über jeden Zweifel erhaben:
rasend schnelle,
perlende Läufe werden geradezu locker aus dem Ärmel
geschüttelt ..) wird das
Cello kurzerhand im walking Bass Stil gezupft, so dass am Sound
wirklich nichts
fehlt. Das Publikum dankt es mit warmem Applaus und und
Begeisterungsrufen. Als
Zugabe gibt es „ Set me free“ a capella vorgetragen und mit
„All you need is
love“ einen kurzen Vorgeschmack auf das neue Liquid Blue-Projekt
mit Beatles
Songs.
Man
muss Stefan Lang recht geben: einfach
nachspielen wie normale Coverbands ist langweilig! Einziger
Wermutstropfen am
Ende für mich: das im schwülheissen New Orleans Blues Stil
gespielte „Every
Breath you take“ ist leider nicht auf der CD („On such a
Night“) zu hören. Aber
dafür sind Liquid Blue ja live zu
hören...
Besetzung:
Klaudia Salkovic-Lang
Gesang, Akkordeon
Stefan Lang
Trompete/Flügelhorn/Cajon
&
Percussion
Bernd Meyer
Piano
Judith Schmid
Cello
Rüdiger Eisenhauer
akustische Gitarre (Nylon/Stahl),
Mandoline
S.B.