Martina Eisenreich war zuletzt mit dem Trio Lauschgold im November 2007
im Huberhof in Airischwand zu Gast. Nun gastierte sie, die Gruppe um
einen Kontrabass (Johannes Ochsenbauer) erweitert, mit ihrem Quartett,
bei dem die Harfe durch Gitarre (Knud Mensing)ersetzt wurde. Percussion
und Schlagzeug wurden wie auch schon bei Lauschgold von Wolfgang
Lohmeier in bester Manier „bearbeitet“. Das Konzert fand
diesmal ausnahmsweise im Pfarrheim und nicht im Huberhof in Airischwand
statt.
Vom ersten Stück an zauberte der „Shooting Star der
bayrischen Musikszene“ (Münchner Merkur) mit ihrer Musik
eine intime Atmosphäre im Pfarrsaal, die die Zuhörer in ihren
Bann zog. Immer wieder erstaunlich wie spielerisch und effektvoll sie
dissonante, krächzende Laute übergehen lässt in einen
strahlenden, glasklaren stehenden Ton. Man wir geradezu Zeuge, wie man
auf der Geige von lärmender Klangerzeugung zu musikalischem
Wohlklang gelangt. Das reisst mit! Ihre Musiker hat sich Martina
Eisenreich gut ausgesucht und ein harmonierendes Ensemble
zusammengestellt. Dabei gibt sie durchaus Freiräume zu
eigenwilligen Improvisationen. Knud Mensing zeigte sowohl an der
akustischen als auch an der elektrischen Gitarre (Telecaster!), seine
jazzigen Wurzeln. In langsamen Stücken hielt er mit seiner
„laid back“ Spielweise die Spannung auf dem Höhepunkt
ohne laut werden zu müssen. Auch eigenwillige Soundeffekte passten
sich harmonisch ins Klanggeschehen ein. Auch Johannes Ochsenbauer ist
hauptsächlich in Sachen Jazz unterwegs. Sein wunderbarer Sound und
Groove lieferten das wichtige Fundament, ohne das eine gute Band nicht
auskommt. Herr der Dynamik an diesem Abend war eindeutig Wolfgang
Lohmeier an seinem Schlagzeug! Ohne seine Begleitung wäre manche
musikalische Steigerungen (Bassdrum!) einfach nicht in der gleichen
Weise eindrucksvoll zu machen gewesen. Er ist ein wahrhafter Meister
darin, Geräusche aus seiner Vielzahl von Instrumenten effektvoll
in das Musikgeschehen einzubinden. Ein wunderschöner Abend -
standing Ovations - drei Zugaben!